Chronik 1 - The Andromeda Strain: Unterschied zwischen den Versionen
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Es folgte die vielleicht denkwürdigste Schlacht des Nicht-Rudels. Den Auftakt bildete ein Ablenkungsmanöver von Wolfszahn, der durch die [[Umbra]] einen Panzer kaperte und von innen verriegelte, während der Rest unter dem Schnellfeuer von automatischen Gewehren und zwischen Granatenexplosionen die Separatisten niederkämpfte. Es gab die unvergessliche Rettung Wolfszahns durch Vauvenal, als dieser einen tödlichen Treffer eines Scharfschützen einsteckte. Es gab Layns großen Moment, als er den Ghoul tötete, dieser aber sich bis zum letzten Moment wehrte und Layn mit dem Finger das Auge ausstach – ganz egal, sein Kopf wurde zu Layns Siegesbeweis. Es gab das Monument, das die Gruppe sich selbst setzte, als sie den Panzer aufs Dach drehte und so im komplett verwüsteten Lager zurückliess. Und es gab den schrecklichen Augenblick, als Paka seine grausame Seite zeigte, die besonders Livyenne und Herz-aus-Gold verstörte. Es wäre fast genug gewesen, um die Swara aus dem Rudel zu vertreiben, zum Unverständnis des stolzen Löwen. Letztlich aber kehrten sie gemeinsam zum Caern zurück. | Es folgte die vielleicht denkwürdigste Schlacht des Nicht-Rudels. Den Auftakt bildete ein Ablenkungsmanöver von Wolfszahn, der durch die [[Umbra]] einen Panzer kaperte und von innen verriegelte, während der Rest unter dem Schnellfeuer von automatischen Gewehren und zwischen Granatenexplosionen die Separatisten niederkämpfte. Es gab die unvergessliche Rettung Wolfszahns durch Vauvenal, als dieser einen tödlichen Treffer eines Scharfschützen einsteckte. Es gab Layns großen Moment, als er den Ghoul tötete, dieser aber sich bis zum letzten Moment wehrte und Layn mit dem Finger das Auge ausstach – ganz egal, sein Kopf wurde zu Layns Siegesbeweis. Es gab das Monument, das die Gruppe sich selbst setzte, als sie den Panzer aufs Dach drehte und so im komplett verwüsteten Lager zurückliess. Und es gab den schrecklichen Augenblick, als Paka seine grausame Seite zeigte, die besonders Livyenne und Herz-aus-Gold verstörte. Es wäre fast genug gewesen, um die Swara aus dem Rudel zu vertreiben, zum Unverständnis des stolzen Löwen. Letztlich aber kehrten sie gemeinsam zum Caern zurück. | ||
− | Früh am nächsten Tag führte Eiswind mit Wolfszahn seinen ersten Ritus durch und erzählte ihm von der langen und mythischen Geschichte seines Stamms. Wolfszahn erfuhr alte Legenden, traf Vorfahrengeister und am Ende das Totem | + | Früh am nächsten Tag führte Eiswind mit Wolfszahn seinen ersten Ritus durch und erzählte ihm von der langen und mythischen Geschichte seines Stamms. Wolfszahn erfuhr alte Legenden, traf Vorfahrengeister und am Ende das Totem Weißer Löwe, das ihm seinen neuen Namen gab. Einige Rudelmitglieder sahen sich indessen ein nahegelegenes Dorf an, sehr zum Mißfallen des cholerischen Caernwächters, der es nicht ausstehen konnte, nicht genau zu wissen, wo die Raubkatzen waren. Dennoch spendete die Septe dem Nicht-Rudel einen alten Lada, der sie in das Städtchen trug, wo die wichtige Zeugin im Fall Delichon wohnte. Man fand sie früher als erwartet, überwältigte sie auf offener Straße und versuchte ihr, die eigenen guten Absichten glaubhaft zu machen. Sie hingegen hatte Wyrmschergen erwartet und reagierte entsprechend verstört. Anschließend zog man sich zu einem alten Bauernhof zurück, den sie allein bewohnte. |
Schließlich erzählte die entführte Wissenschaftlerin. Sie hatte für Delichon an einem Gegenmittel zu einer hochinfektiösen Krankheit gearbeitet, die für Menschen harmlos, für Shifter aber tödlich war. Als sie erfuhr, dass diese Krankheit von Delichon selbst entwickelt worden war mit dem Zweck, gezielt Fera zu töten und das Gegenmittel nur eine Farce, war sie mit der Formel geflohen. Wolfszahn hatte genug gehört und drängte zum Aufbruch, und keine Sekunde zu früh, da ein [[Pentex First Team]] den Hof bei Nacht und Gewitter bereits umstellt hatte. Eine Gasgranate zerstreute das Nicht-Rudel, und die üble Gruppe aus Fomori, Black Spiral Dancers und Vampiren brauchte ihre Ziele nur von erhöhten Positionen aus abzuschießen. Wolfszahn war als erster im Getümmel und wurde am schwersten verletzt, doch Layn, der ihm seit dem Angriff auf die Separatisten feindlich gesonnen war, rettete ihn. Paka, der die Gruppe im Wagen evakuieren wollte, wurde dagegen von einem wyrmischen Toxin vergiftet. Erst, als mit einem Blitzschlag zwei Sturmkrähen zur Hilfe kamen, gelang dem Nicht-Rudel die Flucht um Haaresbreite. | Schließlich erzählte die entführte Wissenschaftlerin. Sie hatte für Delichon an einem Gegenmittel zu einer hochinfektiösen Krankheit gearbeitet, die für Menschen harmlos, für Shifter aber tödlich war. Als sie erfuhr, dass diese Krankheit von Delichon selbst entwickelt worden war mit dem Zweck, gezielt Fera zu töten und das Gegenmittel nur eine Farce, war sie mit der Formel geflohen. Wolfszahn hatte genug gehört und drängte zum Aufbruch, und keine Sekunde zu früh, da ein [[Pentex First Team]] den Hof bei Nacht und Gewitter bereits umstellt hatte. Eine Gasgranate zerstreute das Nicht-Rudel, und die üble Gruppe aus Fomori, Black Spiral Dancers und Vampiren brauchte ihre Ziele nur von erhöhten Positionen aus abzuschießen. Wolfszahn war als erster im Getümmel und wurde am schwersten verletzt, doch Layn, der ihm seit dem Angriff auf die Separatisten feindlich gesonnen war, rettete ihn. Paka, der die Gruppe im Wagen evakuieren wollte, wurde dagegen von einem wyrmischen Toxin vergiftet. Erst, als mit einem Blitzschlag zwei Sturmkrähen zur Hilfe kamen, gelang dem Nicht-Rudel die Flucht um Haaresbreite. |
Aktuelle Version vom 19. August 2015, 23:07 Uhr
Blaukralle, Sinkende Sonne der Mokolé Mbembe, erinnert sich:
Die seltsame und bewegte Geschichte des Nicht-Rudels begann im Jahr 2006. Tian Shan aus dem fernen Nepal, der heimatlose Stille Wanderer M'Shai, Layn und Livyenne aus den Steppen Ostafrikas und der Findelgarou Wolfszahn wurden von Shak'Hem im Zentrum von Nairobi zusammengerufen. Wer auch immer sich dem Trupp junger Fera annahm würde bald bemerken, daß er es mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu tun hatte, von denen die meisten keine Regeln mochten, zu wild und mißtrauisch waren, um jemanden an sich heranzulassen oder schlichtweg hoffnungslos zerstreut. Shak'Hem gelang das Kunststück irgendwie, die fünf zu einer Reise in den Nationalpark, genau genommen zum Caern der Kühlen Ufer zu überreden, wo ein erfahrenerer Mentor sich ihrer annahm, nämlich Ngozi Imbasa. Er und die älteste Kucha Ekundu des Parks, Zerreißt-das-Fleisch, erklärten ihnen, was sich in der nicht all zu fernen Vergangenheit zugetragen hatte, wie das Ahadi begründet wurde, und was nun von der neusten Generation von Formenwandlern – sprich: unseren fünf jungen Freunden – erwartet wurde. Nicht gänzlich überzeugt einigten sie sich, es zumindest einmal zu versuchen.
Am nächsten Morgen sollte es losgehen. Als ersten Test ihrer Fähigkeiten wurde den fünfen nahegelegt, sich um Wilderer zu kümmern, die im Park Löwen nachstellten. Paka, der bereits seit einiger Zeit mit Ngozi zusammenarbeitete und die freundliche Kucha Ekundu Herz-aus-Gold wurden ihnen vorgestellt. Pakas selbstbewußte Art, mit der er seinen größeren Erfahrungsschatz unter die jüngeren brachte, brachte ihm schon damals einige Animositäten ein, aber gemeinsam fand man schließlich das Lager der Übeltäter und sah sich um. Womit niemand gerechnet hatte, war, daß die schwer bewaffnete und von Wyrmgeistern heimgesuchte Wildererbande persönlich auftauchen und einen Angriff wagen würde. Die Neulinge schlugen sich tapfer und vernichteten die Feinde bis auf einen älteren Mann, der sich nicht sonderlich zu fürchten schien und sich einfach in Luft auflöste. Warum allerdings sollten Wilderer ein fahrbares Labor besitzen wie das, das die sieben nun vorfanden? Weder hierfür noch für den Angriff hatte Ngozi eine Erklärung, was es den Neulingen nicht eben einfacher machte, sich ihm anzuvertrauen.
Tags darauf lernte ich die Gruppe persönlich kennen, die inzwischen bemerkt hatte, daß bei ihnen eine babylonische Sprachverwirrung herrschte, sobald sie sich in Tierform begaben. Sicherlich konnte ich ihnen mit einer nützlichen Gabe meiner Vorfahren weiterhelfen, wenn ich nur vollen Zugriff auf meine Mnesis gehabt hätte, doch eine geisterhafte Macht hinderte mich daran. Deren Quelle lag in einem alten, verlassenen Theater in der Stadt. Auch eine Polizistin der Stillen Wanderer namens Sheila Mackenzie, war an diesem Ort interessiert, und Wolfszahn gewann die starke junge Frau als Lehrerin. Auf unsicheren Pfoten erkundeten die acht die Gemäuer und kamen schließlich einem Mord auf die Spur. Vor Jahren war hier ein berühmter Schauspieler umgebracht worden und spukte nun bis heute auf der Suche nach dem, was die Diebe mitgenommen hatten, einer silbernen Ehrennadel. Diese Information gab der Geist Layn in einer Reihe von sehr realistischen Visionen ein, nicht eben zu dessen Vergnügen.
Wieder stellte Paka fest, daß sein Simba-Instikt, die Führung zu übernehmen, von niemandem gutgeheißen wurde, auch als es darum ging, zum Caern zurückzukehren und Zerreißt-das-Fleisch um einen Ritus des Suchsteins zu bitten. Damit wurde es möglich, herauszufinden, wo die Nadel sich heute, Jahrzehnte später, befand.
Die Spur führte zu einer gut gesicherten Villa in einem der Vororte. Gut gesichert für afrikanische Standards bedeutete für gewöhnlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Festung, und für die unerfahrenen und völlig unkoordinierten jungen Hüpfer schien bereits der Gartenzaun ein unüberwindbares Hindernis. Dann erschien auch noch der Sicherheitsdienst, der jedoch mit dem Anblick von Fera in ihren diversen Formen überfordert war und nach einer blutigen Schlacht entweder niedergemetzelt wurde oder panisch floh.
Die Neulinge eroberten die Villa Meter für Meter und erwarteten vermutlich alles, nicht jedoch eine ganz normale, wenn auch wohlhabende Familie als Bewohner. Dies wurde ihnen mehr oder weniger jedoch erst klar, nachdem der Hausherr ihnen zum Opfer gefallen war und die Nadel in ihrem Besitz. Mit sehr gemischten Gefühlen und viel zum Nachdenken zogen sie sich schließlich zurück. Sie erlösten den ruhelosen Geist, ermöglichten es mir, ihnen das Sprechen in ihrer Tierform zu lehren, und sie trafen zum ersten Mal auf das andere gemischtrassige Rudel. Diese fest zusammengeschweißte Truppe namens Löwes Krallen unter ihrer furchtlosen Anführerin Bares-Teeth-in-Defiance hatte nichts als Spott für sie übrig. Doch dies bestärkte die Frischlinge nur in ihrer Ansicht, sich nicht fest aneinander binden zu wollen. Unbemerkt von all dem hatte sich Tian Shan wieder auf Wanderschaft begeben, und auch Sheila hörte den lockenden Ruf der Landstraße. Sie konnte sicher nicht ahnen, wie sehr Wolfszahn sie gebraucht hätte.
Nicht lange danach lernte dieses entschlossene Nicht-Rudel die beiden Wächter des Caerns kennen, die Löwes Krallen für eine Spionagemission gewinnen wollten. Alles deutete darauf hin, dass eine lokale Pharmafirma namens Delichon Inc. mit dem Wyrm zusammenarbeitete. Doch Pakas Kein-Rudel war das einzige, das Hilfe anbieten konnte. Die Swara waren sich nicht sicher, ob sie auch die Geeignetsten waren, denn Wolfszahn verweigerte seine Unterstützung und rebellierte. Paka und Livyenne gelang es, ihre Freunde dennoch zu motivieren und auf die Fährte eines gewissen Mr. Fanela zu setzen, der in Delichons Vorstand saß. In Nairobi angekommen löste M'Shai versehentlich eine gewaltige Panik im Bahnhof aus, trotzdem hängte sich das Nicht-Rudel erfolgreich an die Fersen Fanelas, der einen geheimnisvollen Koffer mit sich herumtrug.
M’Shais Eskapaden zogen die Aufmerksamkeit des Corax Asagi auf sich, der sich dem Grüppchen anschloss, ebenso wie Kifaru, ein Vogelgeist, den die Caernwächter zur Unterstützung gesandt hatten. Es gelang Paka, ein Fahrzeug zu stehlen und seine Freunde unauffällig durch die Stadt zu befördern, und manche Menschen in Nairobi schwören, sie hätten an diesem Tag einen Gepard in ein fahrendes Auto springen sehen. Fanela traf sich mit zwei sehr ungewöhnlichen Geschäftsleuten in einem luxuriösen Hotelzimmer, und durchs Fenster erfuhr Asagi Teile ihrer beunruhigenden Pläne. Die armen Löwen waren Opfer von medizinischen Feldversuchen geworden, aber dies war erst der Anfang. Nur eine Frau, die sich in Bosnien aufhielt, schien das Projekt zu bedrohen. Während Paka damit beschäftigt war, zwischen M’Shai und Wolfszahn zu vermitteln, die sich den ganzen Tag über gerieben hatten, endete das Treffen, und Layn, der unten gewartet hatte, wurde von den beiden Partnern Fanelas entdeckt und brutal angegriffen.
Die zwei vermeintlichen Geschäftsleute waren ein Black Spiral Dancer und ein Fomor mit mentalen Kräften. Diese Begegnung hätte für Layn tödlich enden können, doch das Nicht-Rudel rettete ihn ebensosehr wie die Tatsache, dass in dem ausbrechenden Chaos sich ein jeder selbst mehr verletzte als seinen Gegner. Zwar konnten Pakas Freunde den Werwolf töten, doch der Fomor entkam mit wichtigen Beweisen, so dass nur Asagis Erinnerung blieb. Auf der Flucht vor der Polizei hatte das Nicht-Rudel eine erste Begegnung mit den Ratkin der Stadt, die einen Lastwagen auf offener Straße sprengten. Ihnen auf der Spur war eine fremdländische Bagheera namens Zwei-Schatten, die sich von der Gruppe zum Caern bringen ließ. Dort einigte das Nicht-Rudel sich, dass man direkt nach Jugoslawien reisen müsste, um Schlimmeres zu verhindern, Terra Incognita weit weg von Afrika.
Die Caernwächter baten Mephi-schneller-als-der-Tod, den berüchtigten Silent Strider, zwischen den serbischen Garou und dem Nicht-Rudel Kontakt herzustellen, damit man auf ihrem Grund und Boden die Wyrmdiener jagen konnte. Und auch Mephi war von dem teuflischen Trio aus Asagi, Wolfszahn und M’shai, das nichts im Sinn hatte, als sich gegenseitig zu ärgern, leicht entsetzt. Wie lange, bis die europäischen Shadow Lords, ein grausamer und strenger Stamm, diese Bande wegschicken oder sogar angreifen würden? Mephi tat sein Bestes, um den Dreien Verstand einzubläuen und ein Rudel aus dem Nicht-Rudel zu schmieden. Er war damit erfolgreich. Paka wurde Anführer, M’Shai sein Stellvertreter, Livyenne Geistersprecherin, und Asagi und Wolfszahn drängten sich zerknirscht und freiwillig auf den Omegaposten. Gleichzeitig erhoffte Wolfszahn sich eine Chance, mehr über sein eigenes Volk zu erfahren.
Nach ihrer ersten Reise über eine Mondbrücke erreichten die Freunde die Septe des Schwarzen Mondes, und der Kontrast zum sonnigen Afrika hätte nicht größer sein können. Schattige, modrige Wälder und unfreundliche Garou empfingen sie. Man führte sie streng bewacht zu einer mittelalterlichen Festung. Alpha Roman der Enthaupter, der nach dem Motto „Sprich leise und trage einen großen Stock“ zu leben schien, deckte in Minuten alle Schwachstellen der Gruppe auf und befand sie nicht für vertrauenswürdig, jedenfalls behauptete er dies, um sie für ihn eine kleine Mission ausführen zu lassen. Zunächst durfte das Nicht-Rudel sich jedoch ausruhen. Den Rest des Tages verbrachte Paka mit der Jagd, Layn mit der nicht ungefährlichen Erkundung des Caerns und Wolfszahn mit dem ersten anderen Fianna, den er je getroffen hatte, Eiswind. Dieser erklärte ihm nicht nur freundlich und herzlich seinen Stamm, sondern riet ihm auch, nicht nach Afrika zurückzukehren.
Entsprechend im Ego gestärkt eckte Wolfszahn am darauffolgenden Morgen sowohl mit dem Alpha- und Betawolf an. Auch Vauvenal Sugashi, eine verirrte und verängstigte Kitsune, bekam die sinkende Stimmung im Rudel zu spüren, schloss sich ihm jedoch trotzdem an. Alles schien besser, als bei dem grausamen Wolfsudel zu blieben, das sie gefangenhielt. Die Mission, die Roman ihnen erteilte, bestand darin, einen Ghoul, der eine lokale Terroristengruppe anführte, zu beseitigen. Der Weg zu seinem Lager durch das ehemalige Kriegsgebiet hielt einige kleine Kulturschocks für die Gruppe bereit, insbesondere für Layn, der den Wyrm in allem und jedem vermutete. Livyenne fand hingegen, Paka spiele seine Anführerrolle deutlich zu intenisv, während Paka die freigeistige Swara auf die Nerven fiel. Das Nicht-Rudel fand den Weg zum tief im Wald gelegenen Camp der Terroristen mit Fallen gespickt, meisterte diese jedoch sicher und konnte schließlich einen Blick auf ein wahrhaftiges kleines Militärlager erhaschen.
Es folgte die vielleicht denkwürdigste Schlacht des Nicht-Rudels. Den Auftakt bildete ein Ablenkungsmanöver von Wolfszahn, der durch die Umbra einen Panzer kaperte und von innen verriegelte, während der Rest unter dem Schnellfeuer von automatischen Gewehren und zwischen Granatenexplosionen die Separatisten niederkämpfte. Es gab die unvergessliche Rettung Wolfszahns durch Vauvenal, als dieser einen tödlichen Treffer eines Scharfschützen einsteckte. Es gab Layns großen Moment, als er den Ghoul tötete, dieser aber sich bis zum letzten Moment wehrte und Layn mit dem Finger das Auge ausstach – ganz egal, sein Kopf wurde zu Layns Siegesbeweis. Es gab das Monument, das die Gruppe sich selbst setzte, als sie den Panzer aufs Dach drehte und so im komplett verwüsteten Lager zurückliess. Und es gab den schrecklichen Augenblick, als Paka seine grausame Seite zeigte, die besonders Livyenne und Herz-aus-Gold verstörte. Es wäre fast genug gewesen, um die Swara aus dem Rudel zu vertreiben, zum Unverständnis des stolzen Löwen. Letztlich aber kehrten sie gemeinsam zum Caern zurück.
Früh am nächsten Tag führte Eiswind mit Wolfszahn seinen ersten Ritus durch und erzählte ihm von der langen und mythischen Geschichte seines Stamms. Wolfszahn erfuhr alte Legenden, traf Vorfahrengeister und am Ende das Totem Weißer Löwe, das ihm seinen neuen Namen gab. Einige Rudelmitglieder sahen sich indessen ein nahegelegenes Dorf an, sehr zum Mißfallen des cholerischen Caernwächters, der es nicht ausstehen konnte, nicht genau zu wissen, wo die Raubkatzen waren. Dennoch spendete die Septe dem Nicht-Rudel einen alten Lada, der sie in das Städtchen trug, wo die wichtige Zeugin im Fall Delichon wohnte. Man fand sie früher als erwartet, überwältigte sie auf offener Straße und versuchte ihr, die eigenen guten Absichten glaubhaft zu machen. Sie hingegen hatte Wyrmschergen erwartet und reagierte entsprechend verstört. Anschließend zog man sich zu einem alten Bauernhof zurück, den sie allein bewohnte.
Schließlich erzählte die entführte Wissenschaftlerin. Sie hatte für Delichon an einem Gegenmittel zu einer hochinfektiösen Krankheit gearbeitet, die für Menschen harmlos, für Shifter aber tödlich war. Als sie erfuhr, dass diese Krankheit von Delichon selbst entwickelt worden war mit dem Zweck, gezielt Fera zu töten und das Gegenmittel nur eine Farce, war sie mit der Formel geflohen. Wolfszahn hatte genug gehört und drängte zum Aufbruch, und keine Sekunde zu früh, da ein Pentex First Team den Hof bei Nacht und Gewitter bereits umstellt hatte. Eine Gasgranate zerstreute das Nicht-Rudel, und die üble Gruppe aus Fomori, Black Spiral Dancers und Vampiren brauchte ihre Ziele nur von erhöhten Positionen aus abzuschießen. Wolfszahn war als erster im Getümmel und wurde am schwersten verletzt, doch Layn, der ihm seit dem Angriff auf die Separatisten feindlich gesonnen war, rettete ihn. Paka, der die Gruppe im Wagen evakuieren wollte, wurde dagegen von einem wyrmischen Toxin vergiftet. Erst, als mit einem Blitzschlag zwei Sturmkrähen zur Hilfe kamen, gelang dem Nicht-Rudel die Flucht um Haaresbreite.
Als unterwegs sowohl der völlig ruinierte Wagen als auch Paka wegen seiner Vergiftung zusammenbrachen, holte eine der Sturmkrähen die Gruppe ab, bis ihr kurz vor dem Caern die Essenz ausging. Wolfszahn provozierte weiterhin jeden, dem er begegnete, hätte dies aber bei Alpha Roman besser sein gelassen. Binnen Sekunden war der Fianna ausgeweidet und unterworfen und musste Paka im Lazarett Gesellschaft leisten. Dies bestätigte Layns Meinung nur, während M’Shai sich als Pakas Stellvertreter hervorragend schlug.
Sobald Paka gesundgepflegt war, nahm Roman ihn und Herz-aus-Gold ins Gebet und fällte ein vernichtendes Urteil über den Zusammenhalt des Nicht-Rudels. Er bot ferner an, Wolfszahn in die Septe zu übernehmen und ihn Mores zu lehren. Zurecht war Paka skeptisch, versuchte aber, seine Freunde wachzurütteln. Doch alles was er erreichte, war den tiefen Bruch noch deutlicher freizulegen, der sich durch die Gruppe zog. Mehr Erfolg darin, Frieden zu stiften hatten der ewig vorlaute Asagi und Herz-aus-Gold. Als Serbien später endlich hinter ihnen lag, atmeten die Reisegefährten kollektiv auf. Aber zu ihrer Begrüßung mußten wir ihnen berichten, dass Ngozi gefangen genommen worden war. Lord Cholera von den Ratkin, ebenfalls brennend interessiert an exotischen Krankheiten, hatte zwei höchst unorthodoxe Gehilfen zu uns entsandt, einen Shadow Seer und einen Munchmausen, die einen Überraschungangriff auf Delichon möglich machen sollten. Und das Nicht-Rudel stellte sich freiwillig der Gefahr.
Sich noch immer kabbelnd machte sich die Gruppe zusammen mit allen Helfern, einschließlich meines Mokolé-Bruders Feuersänger nach Nairobi auf. Die Ratkin stellten nicht nur eine magische Karte, sondern auch einen umbralen Tunnel in den Wolkenkratzer von Delichon Inc. Drinnen angekommen kümmerten sich die Ratten um die Überwachungszentrale, das Nicht-Rudel um die Laborräume im Keller und der Rest um die Datenvernichtung. Dennoch wurde ein Alarm ausgelöst und heftige Kämpfe brachen aus. Tief in den Untergeschossen fand das Nicht-Rudel ein Hochsicherheitslabor, sowie in einem Käfig Teeth von Löwes Krallen in den letzten Zügen ihres schrecklichen Leidenswegs. Die Krankheit wirkte bereits wie geplant. Bei diesem Anblick verging den sonst so leichtlebigen Freunden ihre Heiterkeit.
Glücklicher Weise konnte Ngozi und der Rest des Ratkin-Rudels lebend gefunden werden, und sie wußten, wo die Restbestände des Krankheitserregers zu finden waren. Auf dem Weg zu einer Verbrennungsanlage stellte sich ihnen ein alter Bekannter in den Weg, der Doktor, der das fahrende Labor betrieben hatte, und ein Unbekannter, der einen riesigen Bane beschwor. Der Doktor nutzte die Verwirrung um das Virus zurückzuerobern und einen Fluchtversuch zu machen, und als ihm die halbe Gruppe nachsetzte, hatte das Monster leichtes Spiel mit dem Rest. Vielleicht hatte Roman ja Recht gehabt. Am Ende eines mörderischen Kampfes triumphierte zwar das Gute, aber das untere Stockwerk lag in Trümmern, inklusive der Verriegelung des Verbrennungsraums. Es blieb kein Weg, als dass Ngozi die Tür von innen schloß und sich opferte. Für Trauer blieb jedoch wenig Zeit. Der Rest von Löwes Krallen mußte befreit werden, ein Hubschrauber mit einem First Team näherte sich, und gleichzeitig schienen die Gasleitungen und die Grundfesten des Gebäudes durch das Wüten des Banes zerstört worden zu sein. Nun erschien auch Mr Fanela und griff Paka mit einem Feuerstrahl an, doch dem geballten Zorn des Nicht-Rudels konnte er nichts entgegensetzen. Buchstäblich im letzten Moment konnten Löwes Krallen gerettet werden. Kaum hatten alle das Gebäude hinter sich gelassen, als es explodierte und den landenden Hubschrauber mitnahm. Erschöpft und erschüttert kehrten die Freunde zum Caern zurück. Ein Ende voll Schrecken, aber die Sorgen waren für das Nicht-Rudel noch nicht vorbei...
Herz-aus-Gold, Galliard der Roten Klauen, erzählt weiter:
Es blieb kaum Zeit, unsere eigenen Wunden zu lecken, denn eine größere Herausforderung als Krankheit und Wyrm stellten für uns die eigene Gemeinschaft und die Erlebnisse der letzten Tage dar. Und genau diese Dinge waren es, an denen ein junger, hoffnungsvoller Garou zerbrach. Nachdem die Mitglieder des Nicht-Rudels zurückgekehrt waren, beschlossen die Wächter des Caerns der stillen Ufer, ein Moot zu Ehren von Auge-am-Horizont und Bares-Teeth-in-Defiance abzuhalten. Die Zeremonie wurde eröffnet, wobei Asagi und Vauvenal ihr Bestes gaben, um Kronenkranich, dem Totem des Caerns der Kühlen Ufer zu gefallen. Zerreist-das-Fleisch, M’Shai und ich begannen das Treffen mit einem traditionellen Eröffnungsheuler. Wolfszahn, der-Weisheit-in-Fehlern-sucht, verweigerte dem Rudel jedoch beharrlich seine Stimme und entschuldige sich erst auf großen Druck seitens der anderen Garou. Ich trug den Fera vor, was sich alles im weberinnenverseuchten Bau der Wyrmdiener zugetragen hatte und Wolfszahn bat die Anwesenden um Entschuldigung. Layn, Sohn-des-Nachtwindes lehnte diese jedoch ab und forderte ihn zu einem Ehrenduell heraus. Der Zweikampf wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben und wir gedachten den Toten. Anschließend tauschten wir uns mit den anderen Fera aus. Kiva berichtete von einem Konflikt zwischen den Amadu’o und einer Fraktion der Ajaba. Lord Cholera übersandte M'Shai stellvertretend für Paka seinen Dank und ein Geschenk. Shak’Hem überbrachte eine mysteriöse Botschaft seiner Ältesten für die Versammelten. Schließlich forderte Layn vor den Versammelten die Anerkennung seiner Taten und somit den 2. Rang ein. Ebenso tat dies M’Shai, der jedoch zunächst noch eine kleine Prüfung bestehen sollte.
Endlich treffen auch Paka und Livyenne bei der Versammlung ein, die sich durch die Einweisung eines neuen Rangers etwas verspätet hatten. Sie kommen gerade rechtzeitig, um dem Hanshii zwischen Layn und Wolfszahn beizuwohnen. Der Zorn der beiden Gegner ist regelrecht zu spüren, als ein heftiger Zweikampf beginnt; Zahn um Zahn und Klaue gegen Klaue. Layn setzt auf Geschwindigkeit, aber seine Treffer scheinen Wolfszahn keinen ernsten Schaden zuzufügen. Als der Garou den Swara schließlich mehrmals erwischt, verliert Layn das Bewusstsein. Wolfszahn verschont seinen Gegner und erhält Pakas Dank. Die Umstehenden Mitglieder des Nicht-Rudels sind schockiert und eilen zu Layns Rettung. Er überlebt, schwer angeschlagen und nicht nur einer äußeren Narbe. Asagi und Livyenne leiden besonders unter dem Ergebnis des Kampfes. Anschließend wird die Feierlichkeit fortgesetzt. Die Löwin Ascar stellt sich der Gruppe vor und Feuersänger zeigt ebenfalls mehr Präsenz. Verschwimmt-in-der-Hitze führt ein Ritual für die Toten durch. Paka und Livyenne fordern ihren 2. Rang vor der Versammlung. Anschließend erhalten die Mitglieder des Nicht-Rudels die Möglichkeit, sich dem Ahadi-Bündis anzuschließen und den Schwur vor Kiva zu leisten. Viele von ihnen kommen diesem Ruf freudig nach.
Am nächsten Tag sollte M’Shai seine Prüfung ablegen und über die Ebene wachen. Kronenkranich erschien Wolfszahn und verbannte ihn für sein Verhalten bei der Versammlung aus dem Caern. Daraufhin wandte dieser alleine und niedergeschlagen an den Rand des Caerns, wohin ich ihm folgte. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte, doch er wich mir aus und auch als Vauvenal kam, log er beharrlich weiter. Ich setzte die Gabe ein, die ich von Zerreist-das-Fleisch gelernt hatte und enttarnte seine Lügen. Zorn stieg in mir auf und auch Vauvenal schrie ihn an. Daraufhin wurde auch Wolfszahn wütend und gab mir die Schuld für seine Lügen. Mein Zorn stieg weiter und als er Vauvenal anknurrte, die sich gerade entfernte, reichte es mir. Ich nahm meine Kriegsform an, er tat das selbe und ein wilder Kampf entbrannte. Meine Angriffe zeigten kaum Wirkung. Paka war inzwischen zu uns gestoßen und stieß Wolfszahn zur Seite. Wäre er nicht gewesen, hätte mein Freund mich vermutlich getötet. Blind vor Wut nutze ich die Chance und griff erneut an. Der Angriff reichte nicht aus und sofort musste ich dafür bluten. Als ich wieder zu mir kam, lag Wolfszahn bewusstlos auf dem Boden. Die anderen Nicht-Rudel-Mitglieder diskutierten darüber, ob der Cliath ausgesetzt werden sollte oder den Tod verdient habe. Asagi stimmte für Letzteres und auch Livyenne gestand, dass Wolfszahn in diesem Zustand eine Bedrohung für das Rudel war. Feuersänger wollte sich vor der Gruppe Gehör verschaffen und drohte mit Wolfszahns Tod, wenn er nicht beachtet würde. Zum Zeichen dafür setzte er eine Kralle an der Kehle des am Boden Liegenden an. Livyenne war so schockiert über meinen Zustand, dass sie sich auf den Wolf stürzte. Als Feuersänger ihr auswich, verletzte er mit seiner Kralle Wolfszahns Kehle. Ein letztes Mal raffte sich Wolfszahn auf und ich stellte mich ihm entgegen. Doch dieses Mal ging Asagi dazwischen und rammte ihm sein silbernes Messer in die Brust. Er starb auf der Stelle. Der Schock saß tief. So starb Der-Weisheit-in-Fehlern sucht. Sein Stolz hat ihn umgebracht, aber auch das Nicht-Rudel. Jeder von uns auf seine Weise. Alles, was mir übrig blieb, war ein würdiges Begräbnis für ihn zu erbitten und so schlug ich vor, seinen Oheim Eiswind zu kontaktieren. Nun weiß ich, dass wir alle Schuld am Tod des jungen Wolfes hatten und werde dies nie vergessen. Mögest du bei Gaia endlich die Weisheit finden, die du bei uns nicht finden konntest, alter Freund. Ich werde deine Geschichte bewahren und dem Wind verkünden.